Bewerbungsunterlagen und wie stelle ich es an?

Hallo zusammen,
komme grad aus einem 3wöchigen Tauchurlaub aus Ägypten und bin auch noch ziemlich neu in der Tauchergemeinde, dennoch steht mein Plan, noch in dieser Saison die Ausbildung zum Divemaster gegen Mitarbeit in Ägypten nähe Safaga / Hurgada / El Quesir / El Guna zu machen. Am besten für einen Zeitraum von 3 Monaten, um erstmal reinriechen zu können und dann weiterzumachen, wenns gefällt. Hab 40 TGs, den SSI OWD und 3 Specialties (DeepDive, NightDive, Nitrox).
Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie stelle ich es am besten an. Wie sehen in der Branche die Bewerbungsunterlagen aus, wie komme ich am besten an Kontakte, schreibe ich einfach die Tauchbasen an (hier im Forum wurden ja schon einige empfohlen) oder suche ich nach Stellenangeboten (hab schon bei Taucher.net geschaut, aber da gabs nicht allzu viel).
Naja einfach die Frage, was können mir Leute, die diesen Weg schon gegangen sind, so an Tipps geben.

Ich freu mich sehr auf eure Tipps und Ratschläge!
Blaue Grüße
bzmuz

Hallo bzmuz,

Bewerbungsunterlagen in unserer Branche sind nach meinen Erfahrungen das wenigste was gebraucht wird. Was sehr sehr wichtig ist, ist der persönliche Kontakt zu den Tauchbasen ! Bewerbungsunterlagen von irgend jemandem bekommen wir übers Jahr hinweg sehr viele - gerade zu den Zeiten in denen wir Leute suchen greifen wir eigentlich immer auf Interessenten zurück die wir kennen und deren Einsatzbereitschaft wir kennen.
Wie überall im Tourismus - garedae im Auslandstourismus ist der Anteil von Menschen, die arbeiten im Ausland, mit Urlaub im Ausland gleichsetzen sehr hoch - da greift man ganz automatisch auf Bewerber zurück die man kennt.

Meine Empfehlung, wenn Du eine bestimmte Region im Auge hast (Ägypten o.ä.) setz Dich in ein Flugzeug, nimm dir 2 Wochen Zeit und klappere die Tauchbasen ab die Dich interessieren - erstens bekommst Du dann einen Eindruck der Tauchbasen und zweitens kennt man Dich dort - wenn die Chemie stimmt, sind Bewerbungsunterlagen im "herkömmlichen Sinne" das uninteressanteste für den Basenbetreiber.
Bedenke auch immer - der Anteil unter den Tauchbasen für die ein Auszubildender = ein Auszubeutender ist, ist wahrsch genau so hoch, wie der Anteil von Leuten die (siehe oben) Arbeit im Ausland mit Urlaub im Ausland verwechseln !!

Viel Glück !! Wenn Du Fragen hast, meld Dich !!!
O.

So, jetzt mal alle aufgepasst und zugehört:
Was macht diese Arbeitsstelle denn eigentlich so anders? Das wir Taucher uns alle von Anfang an duzen?
Meiner Meinung nach gehört eine Ordentliche Bewerbung zu jedem Arbeitsplatz dazu. Natürlich geht es auch über den persönlichen Kontakt "Vitamin B" aber wer von uns fliegt schon mal um die halbe Welt, nur um sich bei den (vielleicht oder vielleicht auch nicht) zukünftigen Arbeitgebern bekannt zu machen?
Ich möchte mich jetzt nicht als "alten Hasen" sehen, der 7 Jahre um die Welt gezogen ist, aber ohne eine ordentliche Bewerbung bin ich in noch keinen guten Job "hineingerutscht".
Die sog. Kontakte, die ich habe und pflege zu Tauchbasen auf der ganzen Welt nutze ich natürlich auch, doch auch die wollen eine Bewerbung von mir haben.
Also, schön weiter auf der altmodischen Schiene bleiben und Lebenslauf (Taucherischer Natur), Bild und ein nettes Anschreiben verschicken. Wenn möglich würde ich sogar noch ein paar Empfehlungsschreiben von Tauchbasen mit dranhängen...

Hi, ich kann mich dem Ralf nur anschließen und ich erzähl einfach nochmal, wie ich es gemacht habe, denn seit 2 Monaten lebe ich nun das, wonach du strebst (ich kann auch nur raten, verwechsle diesen Job nicht mit einem langen, geilen Urlaub!):
Ich hatte mir im Taucher.net die Basen ausgesucht, die ich dann angemailt habe mit ordentlichem Bewerbungsschreiben (wieso, weshalb, warum), taucherischem Lebenslauf und Foto von mir und die Resonanz war wirklich gut und ich konnte auch merken, dass dieses erwünscht war! Schick ruhig welche weg und schau, was passiert. Du kannst im Taucher.net auch selbst eine Anzeige aufgeben, allerdings kam darauf bei mir weniger "Gescheites" an. Mein Vorteil war, dass die "Boot Düsseldorf" vor der Tür stand und ich so an einem Tag gleich mehrere Vorstellungsgespräche(marathon) halten konnte, in denen ich gleich sehr viel erfahren habe über meine potentielle neue Arbeitsstelle. Z. B. auch, dass man irre vorsichtig sein muss, auf was oder wen man sich da einlässt. Es ist viel wischiwaschi darunter, d.h. ungenaue Angaben über Einkommen und so. Was das heißt, kann man sich selbst ausrechnen. Oder ein Gespräch, das noch gar nicht wirklich begonnen hatte und schon hatte ich die Zusage (der suchte wohl ganz dringend .... und wieso?).

Ich habs alhamdullilah glücklich getroffen. Das persönliche Gespräch hatte mich voll überzeugt, zumal ich mir ja auch ein Bild von meinem zukünftigen Chef machen konnte.

Also immer schön (auch) aufs Bauchgefühl achten. Ich wünsche dir viel Erfolg.